Gemeinsam mit KundInnen entscheiden

von | Mrz 13, 2020 | acceptify, Organisationskultur Story, SK Story | 0 Kommentare

Vom Problem zum AHA-Erlebnis

Die Problemstellung:

Ein Unternehmen musste für ihr Produkt, ein Zertifikat, über das Aufforstungsprojekte finanziert werden, ein neues Projekt wählen. Zusätzliche Ziele waren eine breitere Streuung der Kommunikation, die Erwirkung von mehr Komitment und Awareness auf KundInnen-Seite, sowie das Bestreben, einen transparenten Prozess für die Auswahl mit den (von der Zahlung) Betroffenen zu finden.

Die angewandte SK-Methode

Community-Voting mittels acceptify zu vier möglichen Projekt-Vorschlägen plus Passiv-Lösung.

Was hat es bewirkt?

Über Rückfragen konnten wir erkennen, dass unsere KundInnen sich intensiver mit den Aufforstungsprojekten und damit mit dem von Ihnen gebuchten Zertifikat auseinandersetzten. Die Akzeptanz des final von den KundInenn ausgewählten Projektes war 98%. Die Passivlösung – das GreenWebspaceTeam wählt aus – erfuhr mit 80% die niedrigste Akzeptanz. Dies zeigte, dass dem Team gutes Vertrauen entgegen gebracht wird, der Wille zur Mitbestimmung seitens der KundInnen jedoch definitiv höher war.

Die Story

Mein Kunde, ein österreichischer Hosting-Provider, bietet 100% klimaneutrale Websites an. Dafür investiert das Unternemen GreenWebspace über das Angebot von Zertifikaten in Aufforstungsprojekte. Das letzte Projekt – Honduras – war abgeschlossen. So galt es intern ein neues Projekt zu wählen. Ziele waren: eine breitere Kommunikation, Steigerung von Komitment und Awareness hinsichtlich der Zertifikate, sowie eines transparenter Auswahlprozess.

Die Teamentscheidung für die Projektauswahl fiel auf ein Community-Voting mittels acceptify. Zu 4 Vorschlägen, die über den Projekt-Partner Naturefund zur Auswahl standen, plus einer Passiv-Lösung, konnten Bewertungen abgegeben werden. Um den Prozess Systemisches Konsensieren, die Bewertung mittels acceptify und die Neuerung, dass KundInnen mitentscheiden dürfen, niedrigschwellig bekannt zu machen und auf einfachem Weg ein Ergebnis zu erzielen, liessen wir bei dieser Bewertung keine weiteren Vorschläge zu. Das Partizipations-Szenario wird in Zukunft noch ausgeweitet.

In einer Emailaussendung informierten wir über das Vorhaben, den Kontext, über die zur Wahl stehenden Projekte und über die Methode Systemisches Konsensieren mittels acceptify. Zur Konsensierung erstellten wir einen öffentlichen Link, mit der Einstellung zur Teilnahme durch Email-Bekanntgabe.

Die Informationen aus dem Email waren auch auf Bewertungsseite von acceptify wieder zu finden. Um eine leichtere Erkennung zu gewährleisten, haben wir die 4 Projekte mit einer Zeichenkombination versehen: P1-P4. Die Bewertungsdauer haben wir mit 10 Tagen angesetzt, einer Zeitspanne, die ein baldiges Ergebnis verspricht, und die neben 100ten anderen Angelegenheiten, diese Abstimmung zumindest im Hinterkopf bewahren lässt.

Das am top-priorisierte Projekt erhielt 98% Akzeptanz. Das Ergebnis lieferte dem Team nicht nur ein eindeutig favorisiertes Aufforstungsprojekt mit hoher Akzeptanz. Über Rückfragen war erkennbar, dass die KundInnen sich intensiver mit den Aufforstungsprojekten und damit auch mit dem Zertifikat beschäftigten. Das Akzeptanz-Ergebnis der Passivlösung mit 80% – das GreenWebspaceTeam wählt aus – zeigte als gesamt niedrigstes Ergebnis, dass das Team von GreenWebspace gutes Vertrauen seitens ihrer KundInnen erfährt. Der Wille zur Mitbestimmung jedoch sichtbar höher war.

ExpertInnen-Tipp

Zeit ist kostbar. Daher empfehle ich, Informationen zu Vorschlägen in zwei Zeitintensitätsstufen. 1. Kontext, hard facts, Ziel  2. Details zu Hintergründen und Vorhaben. Meine Erfahrung lehrte mich, dass der Zeitaufwand für Mitbestimmung und Partiziaption am besten über ein Minimum und über ein Angebot “Mehr Information” mehr Impact generiert und so eine intensivere Beschäftigung auch mit Inhalten erwirkt.